Dass eine Zoohandlung die Tiere nach Geschlechtern trennt ist selten. Daher ersteht der potenzielle Kunde, sofern er sich für Weibchen entscheidet, zu 90 % tragende Tiere.
Viele Tierarten sind höchst fruchtbar. Ratten und Mäuse können z.B. pro Wurf, pro Tier bis zu 21 Babys zur Welt bringen.
Selbst in Zoohandlungen, in denen die Tiere nach Geschlechtern getrennt sind, kommt es vor, dass den Mitarbeitern ein Geschlechterirrtum passiert und sie ein Männchen ins Weibchenbehältnis setzen.
Zudem werden die Tiere "hinten", im sogenannten "Quarantäneraum" aus Platzgründen immer gemischtgeschlechtlich gehalten. Hat man als Kunde Glück und hat wirklich ein Gehege nur mit Weibchen, ist das keine Garantie dafür, dass das Weibchen nicht morgens, ehe es in den Verkaufsraum gebracht wurde, nicht noch gedeckt worden ist.
Anhand des Körperumfangs kann man im Laden keine Trächtigkeiten ausschließen!! Denn alle Weibchen werden erst im letzten Drittel der Trächtigkeit wirklich dick - manche sogar gar nicht (bei kleinen Würfen). Zudem kann ein Weibchen direkt wenige Minuten vor dem Kauf gedeckt worden sein, so dass es auch noch gar nicht dick sein kann.
Männchen und Weibchen im selben Glaskasten. Da werden die neuen Besitzer eine vielfältige Überraschung erleben...
Hat man bereits so ein Tier erstanden, sollte man Zuhause ab dem Zeitpunkt des Kaufes zählen. Die Trächtigkeitszeiten der verschiedenen Tierarten sind wie folgt aufgezeigt:
Ratten | 21 Tage |
Farbmäuse | 21 Tage |
Degus | 90 Tage |
Zwerghamster (je nach Art) | 20-23 Tage |
Mittelhamster | 16-19 Tage |
Mongolische Rennmäuse | 23-26 Tage |
Chinchillas | 109-115 Tage |
Steppenlemminge | 20 Tage |
Meerschweinchen | 68 Tage oder mehr |
Kaninchen (je nach Rasse) | 28-33 Tage |
Erst, wenn diese Zeiträume abgelaufen sind, ohne, dass ein Weibchen geworfen hat, kann man mit Sicherheit sagen, dass die Tiere nicht tragend sind.
Man sollte die Tiere nach dem Kauf aber ohnehin einem Tierarzt vorstellen, denn neben der Gefahr der Trächtigkeit, besteht auch die Gefahr von äußeren Parasiten (Milben, Haarlinge etc.), sowie inneren Parasiten (Würmer, Einzeller). Einige davon sind auf den Menschen übertragbar. Daher empfiehlt es sich, eine Kotprobe durch den Tierarzt bzw. ein Labor untersuchen zu lassen.
Wie auf einer Seite vorher bereits angeschnitten, werden in vielen Zoohandlungen mit Absicht Pärchen verkauft, obwohl die Kunden gleichgeschlechtliche Tiere haben möchten. Meistens wird dann dazu gesagt, dass man das Geschlecht nicht so genau bestimmen könne, aber sollte Nachwuchs kommen, dürfe man diesen gern kostenlos zurück bringen.
Das tun die Zoohandlungen, um Geld für den Einkauf von Nachzuchten zu sparen. Denn die Babys, die am Ende zurück gebracht werden, kommen verkaufsfertig und kostenlos an. Ein Zoohändler verdient also erstmal 5 Euro an jedem Elterntier und dann nochmal jeweils 5 Euro an jedem Baby, das zurück gebracht wird. Das ist dann für den Zoohändler ein Plusgeschäft von 100%, denn für die Nachzuchten hat er keinerlei Ausgaben.
Das ist verboten und sollte, sofern nachweisbar, zur Anzeige gebracht werden!