! Merke: Ein gut informierter Kunde kann nicht über den Tisch gezogen werden!

Wie bereits an anderer Stelle angeschnitten, müssen Angestellte in Zoohandlungen per Gesetz keine feste Ausbildung in Sachen Kleintiere absolviert haben. Die meisten von ihnen haben eine ganz normale Einzelhandelsverkäufer-Ausbildung bei Lidl, Aldi oder anderen Verbrauchermärkten gemacht.

Sie sollten zwar eine Schulung absolviert haben - so will es der Gesetzgeber -, aber wir wissen ja alle, wie das funktioniert. Eine Bestätigungsliste, dass man an einer Schulung teilgenommen hat, liegt im Aufenthaltsraum aus und die Anweisung vom Chef lautet: "Unterschreib da mal schnell!"

 

Und das war dann die "Schulung".


(Das läuft wirklich so ab. Ich habe auf dieselbe Weise an so einer "Schulung" teilgenommen und auf so einer Liste unterschreiben müssen.)


Ob ein Zoohandlungsmitarbeiter sich mit den Tieren, die er verkauft, auskennt oder nicht, obliegt allein dem Mitarbeiter. Denn er muss sich in seiner Freizeit über diese Tierarten informieren - wenn er das möchte. Ansonsten sind sowohl die Tiere, als auch die Kunden ihnen ausgeliefert.

Findest du es nicht interessant, dass irgendwie jeder Mitarbeiter komischerweise exakt genau die Tierart selber züchtet und hält, die du ihm grade abkaufen willst? Mach den Test: Schick nächste Woche eine/n Bekannte/n hin und lass ihn/sie sich für ein anderes Tier interessieren. Derselbe Verkäufer züchtet plötzlich bereits "seit vielen Jahren" genau die Tierart.

Das läuft jeden Tag, in tausenden von Zoohandlungen, genau so ab.

Und kein Kunde, der sich nicht zuvor genau über Zoohandlungen informiert hat, traut diesem freundlichen, lächelnden und professionellem Verkäufer zu, er würde sie anlügen. Der Kunde weiß nicht, dass der Verkäufer einmal im Jahr einen Lehrgang zur Verkaufsstrategie und -taktik besucht. Der Kunde weiß auch nicht, dass vom Chef die Anweisung kommt, den Kunden in Sicherheit und Vertrauen zu wiegen.

Genauso wenig weiß der Kunde, dass der Verkäufer darauf gedrängt wird, so gut wie möglich zu lügen und die Anweisung hat, dem Kunden exakt das zu erzählen, was er hören möchte. Zoohandlungsmitarbeiter beherrschen im weitesten Sinne sogar Cold reading. Sie formen aus den paar Informationen, die man ihnen gibt, eine Geschichte, die man gern hören würde.

Denn es geht einzig und allein darum, möglichst viele Tiere und vor allem möglichst viel Zubehör für möglichst viele Tiere an einem Tag zu verkaufen. Je uninformierter der Kunde, desto größere Chancen hat der Mitarbeiter, viel Geld zu verdienen.

Diese Degus (Bild rechts) haben sogar ein lebensgefährliches Gitterlaufrad mit Schereneffekt im Gehege. Dabei sollte sogenanntes Fachpersonal wissen, wie gefährlich diese Räder wirklich sind. Das sind Basics der Deguhaltung.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Je besser sich ein Kunde informiert hat, desto besser ergeht es den Tieren und desto weniger Geld gibt der Kunde - und das bist du! - aus. Das ist etwas, was du dir beim Lesen dieser Seite bewusst machen solltest.

Gerne werden Käfige, die nur 60 cm lang und 40 cm hoch oder breit sind, als super, artgerechter XXL-Käfig für super günstige 149,- € verkauft. Diese Käfige verstoßen in der Realität aber gegen das Tierschutzgesetz (Gutachten des BMELV). Und ich garantiere, dass man für unter 100 Euro einen mindestens vier Mal so großen und vor allem artgerechten Käfig erhalten kann! 

Wer sich darüber informieren möchte, kann sich gerne meine Infoseiten zu den verschiedenen Tierarten zu Gemüte führen:

Infoseite über Farbmäuse

Rattige Infos - Infoseite über Ratten

Degu-Infos - Infoseite über Degus

Lemmingvalley - Infoseite über Steppenlemminge

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Aufklärungsprojekt gegen den Lebendtierverkauf in Zoohandlungen 0