Durch Mangel an ausreichendem Wissen, schlechter Hygiene oder einfach nur Desinteresse an der Gesundheit der Tiere, sind Tiere aus Zoohandlungen in der Regel krank. Das sind keine Ausnahmen, sondern leider wirklich Regelfälle.
Manchmal bringen die Tiere Krankheiten auch schon von den Zuchtfarmen oder Vermehrern mit, bei denen ebenfalls schlechte oder gar keine Hygienemaßnahmen stattfinden.
Folgende Krankheiten können Tiere aus der Zoohandlung aufweisen:
» Milbenbefall (Grabmilben, Tropische Rattenmilbe, uvm.)
» Wurmbefall
Beides kann für den Menschen gefährlich werden. Nicht jeder Parasit ist wirtsspezifisch. Es gibt auch Parasiten, besonders Würmer, die ohne Weiteres auch den Menschen oder andere Haustiere befallen.
» Atemwegsinfekte
» Mycoplasmose
» Entzündungen der Ohren und des Gehörgangs
» Bindehautentzündungen
» Bissverletzungen, die sich entzündet haben
Besonders gefährlich sind jedoch Infektionskrankheiten wie
» Kuhpocken
» Leptospirose
» Pilzinfektionen
Denn mit diesen Krankheiten kann sich auch der Mensch anstecken. Sie können einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf aufweisen und bei immunschwachen Menschen sogar lebensbedrohlich sein.
Kuhpocken haben sich Anfang 2009 urplötzlich rasend in Süddeutschland und nahe der holländischen Grenze, durch im Zooladen gekaufte Ratten, verbreitet. Es waren mehrere Menschen erkrankt. Diese Gefahr ist weitaus größer, als man denkt. Bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen!
Hat man sich Tiere aus der Zoohandlung gekauft, sollte am selben Tag oder Tags darauf ein Tierarztbesuch anstehen, der einen Komplettcheck der Tiere beinhaltet. Der Tierarzt sollte folgende Punkte abhaken:
• Abhorchen
• Hautgeschabsel wegen Milbenverdacht durchführen
• Kotprobe wegen Wurmbefall untersuchen
• Geschlechterbestimmung
• Ohren untersuchen (reinleuchten)
Erst dann kann man das Tier beruhigt Zuhause in den Käfig setzen und mit ihm hantieren.