Meine ersten Farbmäuse kaufte ich mir als ich 15 wurde aus einem Zoohandel namens "W**".
Eine der Mäusschen, ich nannte sie Daisy und Minny.
Minny starb nach nicht einmal einem Jahr an einem Tumor.
Daisy blieb allein zurück, also beschloss ich noch zwei Weibchen dazu zu holen.
Ich machte mich also wieder auf den Weg in die Zoohandlung.
Früher hatte ich im Grunde genommen keine Ahnung von den Tieren, natürlich fragte ich vor dem Kauf nach aber wirklich viel konnte man mir dort auch nicht sagen.

Mein damaliger Käfig, auch aus der Zoohandlung mit den wärmsten Empfehlungen einer Verkäuferin, stellte sich am Ende als mehr als zu klein heraus.

Zurück zu meinem zweiten Mäusepaar :
Ich entschied mich damals für zwei Albino Weibchen.
Vergesellschaftete sie mit Daisy und erfreute mich an dem schönen Anblick.
Eines Tages, so nach ca. 3 Wochen bemerkte ich das meine zwei neuen gar nicht mehr zu sehen waren.
Mein erster Gedanke war nur :
Tot !

Ich schaute vorsichtig in das Häusschen und war wie vom Blitz getroffen !
Da lagen doch geschlagene 18 kleine, rosa Würmchen im Haus.
Erst dachte ich meine Mäuse hätten sich gegenseitig zermetzelt, aber dann erkannte ich in der Aufregung das diese Würmchen winzige, kleine, nackte Mäusebabys waren.
Aufgeschreckt von meinem Eingreifen verstreuten die beiden Muttertiere die Welpen im ganzen Käfig.
Völlig Überfordert mit der Situation holte ich meinen Bruder dazu.
Er sagte ich soll die Kleinen mit einem Taschentuch zurück ins Nest legen und abwarten was passiert.
Das tat ich auch.
Noch am selben Abend durchforstete ich das Internet nach Infos und traf dabei auf ein Forum namens "Tierforum".
Ich registrierte mich also und postete mein aller erstes Thema, in dem es natürlich um die Mäuse ging.
Schnell bekam ich eine menge hilfreicher Antworten.
So erfuhr ich das ich wohl besser nicht hätte eingreifen sollen denn nun könnte es sein das die Muttertiere die Kleinen nicht mehr annehmen oder sogar fressen.
Ich erfuhr auch das ich sie nach einer bestimmten Dauer, ich weiß gar nicht mehr so genau wie viele Wochen das waren, nach Geschlechtern trennen.
Meinen nächsten Blick ins Mäusenest wagte ich mich erst wieder als die Jungen endlich Fell hatten und durch den Käfig wuselten.
Und dann entdeckte ich das was meine Einstellung zu Zoohandlungen auf ewig veränderte.
In dem Nest fand ich drei winzige, nackte Würmchen.
Eines regungslos, die anderen beiden mit abgebissenen Kopf.
So sah es zumindest aus.

Weitere Nachforschungen ergaben das die Tiere wohl aus einer Inzucht stammen und die beiden Kopflosen entweder so geboren wurden oder eines der Muttertiere versuchte sie zu fressen um ihren Eiweißspiegel wieder zu füllen.
Dies sei keine Seltenheit bei Mäusegeburten wurde mir gesagt.
Die restlichen 15 waren zum Glück wohl auf.
Noch bevor ich die Kleinen nach Geschlechtern trennen konnte fand ich Daisy tot unter einer Schicht Einstreu.
Für das alte Tier war wohl die Zeit gekommen.

Ich trennte also irgendwann, nach Geschlechtern.
Die weiblichen Tiere blieben bei der Mutter, die männlichen bekamen einen extra Käfig den ich mir von meinem damaligen Freund ausgeliehen hatte.
Die Katastrophe ereignete sich wenige Wochen später.
Durch einen Schlitz im "Männerkäfig" entkam eine Maus, sein Name war Brian.
Er versteckte sich in meinem Mülleimer den meine Mutter dann natürlich irgendwann über der Mülltonne ausleerte.
Brian war ein zartes Bürschchen, der kleinste und unauffälligste von allen.
Seine Hoden waren kaum zu sehen.
Meinen Mama fischte ihn also wieder aus der Mülltonne und setzte ihn in welchen Käfig ?
In den der Mädels.
Prompt waren alle Mädels tragend.
Das Missgeschick fiel uns erst nach ein paar Tagen auf und uns war also dieses mal völlig klar was uns bevor stand.
Es ging ans Einer kochen.
Viel Eiweiß für die Muttertiere hieß es.
Bald war also der nächste Wurf da.
Insgesamt 13 Welpen !!
Nach ein paar Wochen wurde also wieder nach Geschlecht getrennt.
Bei den Jungs gab es inzwischen schon Beißerei, Revierkampf und Makierungen.
Sie stanken FÜRCHTERLICH !!
Ich hob einmal einen der Jungs heraus, weil er etwas zu schwächeln schien, dabei lief er über mein Shirt.
Den Geruch habe ich nie wieder rausbekommen !
Am Ende musste ich das Shirt wegschmeißen.
Ich war verzweifelt, die männlichen Tiere zankten und stanken widerlich und der Käfig für die weiblichen Tiere drohte über zu quellen.
Ich suchte lange Rat und Hilfe, fragte bei Freunden und Bekannten ob sie Interesse an Mäusen hätten.
Doch nichts kam dabei rum.
Ich wandte mich wieder an das Forum, wo man Verständnis, Herz und Hilfsbereitschaft zeigte.
Wenige Wochen später kamen zwei sehr engagierte Leute vorbei und holten all meine Mäuse ab.
Die Jungen wurden kastriert, bezahlt wurde das von ihnen privat was ich ihnen auch heute noch sehr hoch anrechne.
Nach der Kastration kamen sie in eine Tierheim wo sie aber auch relativ schnell vermittelt werden konnten.
Die Mädels wurden auch alle vermittelt.

Allerdings mussten alle Mäuse vorher von Milben befreit werden die sie sich einfingen weil einfach zu wenig Platz da war.
Das war mein endgültiger Bruch mit Zoohandlungen.
Ich habe gemerkt wie viel Glück ich im Unglück hatte.
Aber das passiert nicht jedem, würde ich jetzt behaupten.
Ich bereue das ich damals in die Zoohandlung ging und mir die Tiere gekauft habe.
Mit dem Leiden der armen Kleinen haben diese skrupellosen Seelenfresser auch noch Gewinn gemacht !

Zusammenfassend möchte ich noch eines sagen :

Die Mäusebabys waren zuckersüß.
Aber sie alle wäre elendig verreckt, weil ich keine Ahnung hatte und ohne die Hilfe von engagierten, ich möchte schon fast sagen Tierschützern, hätte ich dieses Problem niemals in den Griff bekommen !
Es ist okay Mitleid zu haben mit den armen Kreaturen da drin, aber man muss leider objektiv bleiben und sagen "Lieber ein Tier aus dem Heim als eine Qualzucht die kein lebenswertes Leben mehr leben kann.

Mit freundlichen Grüßen, Melanie L. (16)

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